Naja. Quizmaster hat die Hummeln im Hintern und das dazugehörige Hirn macht seeeeeehr skurrile Dinge, wenn es unterbeschäftigt ist. Standardmäßig ist Beruf, Studium (Also noch eines. Zusätzlich. Neben dem Job.), Familie (Großmutter ist 97 und noch immer aktiv. Und hat auch noch Ideen…) und Freundeskreis eine gute Basis, und Wettkämpfe („Guck mal, ein Wettrennen hinter einem Käse her den Berg runter… Und habe ich schon erwähnt, dass ich mich für die Sudokumeisterschaft angemeldet hab? Also an dem Wochenende, an dem Sonntags auch noch eine Marathonwanderung stattfindet…“) halten Gedanken auch gut im Zaume.
Dann kam Corona, und alles ging den Bach runter.
Bevor das Hirn vor lauter Futtermangel also runddreht, musste eine Idee her. Einige Überbrückungen waren cool: digitale EscapeRooms (auch gerne mit SpieleleiterAvatar), virtuelle Weinwanderung, OnlineMeisterschaften, VHS-Gemeinsam-mit-Kamera-Kochen.
Dann kam auch noch Geburtstag dazu, und gerne hätte ich auf dem Riesenschlauch-Balkon den Grill (also zwei: Einen mit, einen ohne Fleisch) angeworfen, Getränke kalt gestellt, und eine Horde Leute bis in die Morgenstunden abgefüttert und bespaßt. Aber war ja alles nicht drin – also musste eine Idee her. Digitale Ersatz-Brettspiele funktionieren nicht in großer Runde. Das Ganze mit Kameras und tatsächlichen Brettern zu gestalten ist aufwendig, und man kommt vor lauter Spieleleiter-Sein zu nichts. Also irgendwas, was in großer Runde funktioniert.
Dann hat mir jemand von einem Online-Beer-Bingo erzählt. Was auch ganz spaßig war.
Und dann kam die Idee mit dem Quiz.
Und wenn es nur die Erkenntnis war, dass ich prinzipiell schon drei Teams zusammen vor die Kameras kriege, weil die Leute mich länger nicht gesehen haben, und die Gelegenheit zum Plaudern nutzen werden.
Termin.
Einladungen.
Technik – Website (ganz spontanes Machmal!), mit Fragebogen (Warum funktioniert das nicht so, wie ich will?!), Zoomaccount, vorher Paypal freischalten.
Ambiente – durstige Gäste nehmen einem mehr krumm als abgefütterte Gäste.
Fragen.
Erst einmal Themen. Ein Blick zur Trivial Pursuit Genius Edition brachte wenigstens hier etwas Klarheit. Es gibt Oberbegriffs-Kategorien, und dazu jeweils zehn Fragen. Klappt.
Erstes Motto – naja, Irish Pub. Und Guinness funktioniert immer. Cider läuft auch. Läuft.
Rückmeldungen – Gedanken um Kinder, alkoholfrei, Veganer, Allergien. Also wie beim Grillen (und den Beilagen) auch immer.
Die erste Komplett-Team-Anmeldung kommt aus Estland. Damit ist auch geklärt, dass hier alles zweisprachig läuft. Mindestens.
Die Spielerunde, mit der ich fest gerechnet hatte, kommt nur langsam in die Puschen. Gut, okay, wir sind ungewohnt dezentral.
Mit Begeisterung und Enthusiasmus, aber wenigen Menschen im Team, schliesst sich auch ein östlicher Mehrgenerationenhaushalt an.
Das klärende Telefonat „Ja, ich hab irgendwie ein Team zusammen, auch alle hier in der Nähe, du musst kein Paket schicken, einmal zentral vor die Tür gestellt reicht, das kriegen wir hin.“ bringt uns auf vier Teams.
Läuft.
Bestellungen sind eingetrudelt, umverpacken, wieder rausschicken.
Fragen bauen.
Hyperventilieren.
Weiter machen.
(Siehe auch ersten Bericht.)

Naja. Und jetzt geht das Ganze in die zweite Saison.
Mit noch mehr Teams. Und Ländern.
Auf zu neuen Fragen und Ufern!
(Und zack, in meinem Hirn spielt ein Ohrwurm…)